Tipps, wie Sie Unterstützung für die Bürgerbeteiligung sichern

Von
Sören Fillet
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24/4/2023
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6 minutes

Als Mitbegründerin von CitizenLab, derzeitige kaufmännische Leiterin und frühere Leiterin der Kundenbetreuung verfügt Aline Muylaert über umfangreiche Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit kommunalen Verwaltungen bei der Entwicklung und Umsetzung erfolgreicher Beteiligungsinitiativen. Wir haben uns mit Aline zu einem Interview zusammengesetzt, um über die Bedeutung der Zustimmung der Führungsebene und des Ehrgeizes beim Aufbau einer Beteiligungskultur zu sprechen.

Inhalt:

Die Bedeutung von Führungspersonen bei der Förderung einer erfolgreichen Beteiligung und der Einführung einer Beteiligungskultur ist enorm. Wenn gewählte Amtsträger*innen ihrer Bevölkerung Priorität einräumen, können sie die Verwaltung inspirieren und die Voraussetzungen für einen kontinuierlichen und sinnvollen Dialog mit den Bürger*innen schaffen, z. B. durch die Bereitstellung ausreichender Ressourcen.

Auf der Grundlage ihrer langjährigen Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Behördenvertreter*innen gibt Aline Einblicke und Ratschläge, wie Sie auf der Führungsebene effektiv Unterstützung für Ihre Beteiligungsvorhaben gewinnen können – ganz gleich, wo Sie sich auf Ihrem Weg zur Beteiligung befinden.

Warum zögern manche Politiker*innen immer noch, wenn es um Bürger*innen-Beteiligung geht?

Aline Muylaert: „Die beiden Haupteinwände, auf die wir von Politiker*innen häufig stoßen, drehen sich um Ressourcen und den Druck, Ideen umzusetzen.

Was die Ressourcen betrifft, so machen sie sich Sorgen über die Arbeitsbelastung und darüber, wie alles organisiert werden soll. Dies ist auch eine der größten Sorgen für die Verwaltung. Sie stellen Fragen wie: Wird dies nicht eine Menge zusätzlicher Arbeit verursachen? Wer wird sich darum kümmern? Wie werden wir alle für eine weitere Veränderung gewinnen?

Was den Druck angeht, so fürchten die Politiker*innen, die Kontrolle darüber zu verlieren, was umgesetzt wird, wenn sie den Einwohner*innen eine Stimme im Entscheidungsprozess geben.

Viele der Missverständnisse über Bürger*innen-Beteiligung stammen aus der Zeit, als die Beteiligung der Einwohner*innen noch auf persönliche Gespräche beschränkt war. Bürger*innen-Beteiligung ist jedoch dank des Aufkommens digitaler Beteiligungsplattformen und mehr Erfahrung mit Offline- und Online-Methoden zugänglicher, effizienter und wertvoller denn je geworden.“

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Wie können Behördenmitarbeiter*innen, die in ihren Städten Bürger*innen-Beteiligung umsetzen möchten, diese Bedenken ausräumen und Unterstützung für Beteiligungsinitiativen aufbauen?

Aline Muylaert: “Um diesen Einwänden zu begegnen, gibt es einige Argumente.

Das erste ist, dass Sie klein beginnen, sich verbessern und wachsen. Ihr erstes Projekt, vielleicht sogar die ersten paar, werden nicht perfekt sein, daher ist es am besten, mit einem einfachen Projekt zu beginnen und daraus zu lernen. Wenn Ihre Beteiligungsinitiativen an Fahrt gewinnen und sich intern an die neuen Arbeitsweisen gewöhnen, können Sie sie verfeinern und ausbauen.

Es ist auch eine gute Idee, Beispiele von Städten oder Kommunen zu teilen, die mit Ihrer Bevölkerung vergleichbar sind und gute Ergebnisse erzielt haben. Mit Beispielen aus der Praxis machen Sie Beteiligung auf verständliche Weise erlebbar, von der potenziellen Zahl der Einwohner*innen, die Sie erreichen können, bis hin zu den direkten Wirkungen, die die Beteiligung auf die Bevölkerung haben kann.

Was den Veränderungsprozess betrifft, so ist es wichtig, intern gut zu kommunizieren. Setzen Sie sich mit allen Beteiligten zusammen, verstehen Sie ihre Bedenken und suchen Sie gemeinsam nach Lösungen. Es ist auch hilfreich, wenn Sie einen Vorschlag für die Arbeitsabläufe und die Zusammenarbeit entwickeln – je besser sich die Kolleg*innen die neue Situation vorstellen können, desto besser werden sie sie verstehen und desto offener werden sie sein.

Schließlich ist die Steuerung der Erwartungen von entscheidender Bedeutung, wenn Sie die Angst nehmen wollen, die Kontrolle über die Prioritäten zu verlieren, die in Angriff genommen werden sollen. Wenn Sie den Einwohner*innen klar mitteilen, welchen Einfluss sie auf den Entscheidungsprozess haben und welche Ideen Sie beispielsweise umsetzen können, wenn Sie sie einladen, ihre Ideen zu teilen, werden sie die getroffenen Entscheidungen mit größerer Wahrscheinlichkeit unterstützen. Selbst dann, wenn ihre Idee es nicht in die engere Wahl geschafft hat.“

Wie können sich Behördenmitarbeitende eine digitale Beteiligungsplattform wie CitizenLab zunutze machen, um sich die Zustimmung von Politiker*innen und Verwaltung zu sichern?

Aline Muylaert: „Eine digitale Beteiligungsplattform wie CitizenLab bietet zahlreiche Vorteile, die dazu beitragen können, gewählte Amtsträger*innen und die Verwaltungsebene zu überzeugen.

Digitale Plattformen rationalisieren den Beteiligungsprozess und verringern den Zeit- und Ressourcenaufwand, der erforderlich ist, um Ideen zu sammeln und Projekte zu verwalten. Dies kann für Politiker*innen interessant sein, die sich über die Kosten und den Arbeitsaufwand im Zusammenhang mit traditionellen Beteiligungsmethoden Sorgen machen.

Darüber hinaus liefert eine Plattform wie CitizenLab wertvolle Daten und Einblicke von mehr Menschen aus der Bevölkerung, so dass die gewählten Amtsträger*innen besser informierte, inklusivere und ausgewogenere Entscheidungen treffen können. Es liegt auf der Hand, dass sie dadurch mehr Unterstützung von den Einwohner*innen erhalten werden.“

Beginnen Sie heute mit der Arbeit an Ihrer Beteiligungskultur

Um das volle Potenzial der Bürger*innenbeteiligung freizusetzen, ist es wichtig, die Unterstützung der Führungsebene sicherzustellen und Klarheit über Ihre Beteiligungsziele zu haben. Im Teil 1 unseres Leitfadens „Aufbau einer Beteiligungskultur: Ein Praktisches Handbuch“ konzentrieren wir uns darauf, wie Sie interne Zustimmung sichern und eine klare Strategie definieren können. Laden Sie ihn jetzt herunter!

Sören Fillet
Von
Sören Fillet

Sören hat ein tiefes Interesse an Politik und demokratischer Innovation. Er strebt danach, Geschichten zu erzählen, die Verwaltungen inspirieren und zu wirkungsvollerer Beteiligung anregen.

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